Ab morgen geht es schritt- bzw. stundenweise zurück in den (Arbeits-)Alltag. Einen Alltag, in den auf jeden Fall der Sport gehört, auch wenn mir die Hüfte momentan einen Strich durch die Rechnung macht und ich mir mal ein paar Tage ohne Laufen, mit wenig Radfahren und dafür Dehnen und Blackroll „gönnen“ muss. Aber das wird schon wieder.
„Muss“ auch, wenn ich, wie ich mir das momentan wünsche und zum Ziel gesetzt habe, im Mai mal wieder einen „offiziellen“ Halbmarathon laufen will. Bis dahin ist ja zum Glück noch viel Zeit. Ich hoffe nur, dass der Winter, der uns bislang ja fast komplett verschont hat, keine ganz fiese Spätzündung hinlegt.
Ok, eigentlich hat er alles Recht der Welt dazu. Aber auch wenn mir Kälte beim Laufen nur bedingt was ausmacht: Auf dem Rad ist sie widerlich. Und Glätte ist sowieso die Pest, egal bei welcher Fortbewegungsart. Ich meckere nicht, wohlgemerkt, ich stelle nur fest. 😉 Und wer wie ich einmal die kleinen, zarten und Hoffnung spendenden Spuren des Frühlings gesehen hat, der möchte sie nicht durch zweistellige Minusgrade schockgefrostet wissen.
„Wenn Sie sich an die Natur halten, an das Einfache in ihr, an das Kleine, das kaum einer sieht, und das so unversehens zum Großen und Unermesslichen werden kann; wenn Sie diese Liebe haben zu dem Geringen und ganz schlicht als ein Dienender das Vertrauen dessen zu gewinnen suchen, was arm scheint: dann wird Ihnen alles leichter, einheitlicher und irgendwie versöhnender werden, nicht im Verstande vielleicht, der staunend zurückbleibt, aber in Ihrem innersten Bewusstsein, Wach-Sein und Wissen. …
… und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.“
Rainer Maria Rilke (1903, aus einem Brief an Franz Xaver Kappus)